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Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei Coconut-Talk, deinem Podcast über das Leben in Indonesien!

Ich bin deine Gastgeberin Gunda und gemeinsam mit meinen Gästen werden wir die zahlreichen Inseln Indonesiens entdecken.

Freu dich auf spannende, kuriose und manchmal auch kritische Themen.

Viel Spaß beim Zuhören und beim Erkunden des größten Inselreichs der Welt!

Gunda: Selamat datang und herzlich willkommen zu unserer heutigen Folge von Coconut-Talk. Ich habe heute Sarah Lisa aus Göttingen bei mir. Sarah Lisa lebt seit fünf Jahren auf Bali.

Wir werden uns über den Norden Balis unterhalten – da freue ich mich schon drauf – enn der Norden unterscheidet sich stark vom Süden und ich bin gespannt, was wir hören werden. Dann werden wir uns übers Tauchen unterhalten – das ist ja einer von vielen Gründen, warum Urlauber nach Indonesien kommen: um die Unterwasserwelt zu sehen. Dann werden wir schauen, ob Sarah Lisa uns noch ein paar Erfahrungen mitteilt, die sie auf der Insel gemacht hat und auch eventuell in anderen Ländern.

Sarah Lisa, schön dass du da bist! Hallo erstmal.

 

Sarah Lisa: Ja, hallo liebe Gunda, ich freue mich sehr, heute bei dir zu sein.

 

Gunda: Ich freue mich auch auf unser Gespräch und bin gespannt! Magst Du uns vielleicht zu erstmal einfach sagen, was du auf Bali momentan machst und wie dein Alltag so aussieht.

 

Sarah Lisa: Ja, also vor der Pandemie habe ich auf Bali tatsächlich gearbeitet, ganz offiziell mit Kitas und Arbeitsgenehmigung. Jetzt habe ich mich tatsächlich wieder auf meinen alten Job besonnen und mache psychologische Onlineberatung. Ich bin Psychologin und systemische Familien- und Einzel-Therapeutin und arbeite online mit Jugendlichen, Erwachsenen, Paaren, Eltern, Familien. Ich mach das ganz lösungsorientiert, das ist eine Kurzzeittherapie.

Das heißt ich habe eine ganz gute Work-Life-Balance in meinem Leben.

 

Gunda: Super spannend, dass man das auch online machen kann, so Therapien und so. Man stellt sich da ja immer die Couch vor.

 

Sarah Lisa: Das ist so das klassische, die Couch. Ich mache davon auch mal ganz gerne einen Spaß drüber so: hier ist meine Couch, legt euch hin.

Aber es kommt ja aus der Psyche Analyse mit dem hinlegen. Gerade so dieses Hinlegen und das systemische Arbeiten ist mit sehr viel Humor verbunden und man sitzt irgendwie gemeinsam auf Augenhöhe und versucht, neue Wege für Probleme und Herausforderungen im Leben zu finden. Das kann man tatsächlich online ganz gut machen, da hat sich in der Pandemie natürlich ganz viel entwickelt, weil ja ganz viel online gegangen ist.

Und ich finde also gerade über Videoberatung – ich mache das also nicht übers Telefon, sondern wirklich Videoberatung, damit man sich auch sehen kann – klappt es wirklich sehr gut.

 

Gunda: Spannend. Deine Klienten sind international aus aller Welt oder beschränkst du dich auf Deutschland?

 

Sarah Lisa: Also für mich ist es so, dass ich gerne deutschsprachig arbeite. Ich kann zwar auch auf Englisch machen, aber mir fällt es einfach auf Deutsch leichter, obwohl ich fließend Englisch spreche. Von daher arbeite ich mit deutschsprachigen Menschen weltweit, ich habe welche in Australien, ich habe welche hier auf Bali und auch tatsächlich einige aus Deutschland, mit denen ich arbeite.

 

Gunda: Okay. Du hast ja gesagt vor der Pandemie hast du auf Bali gearbeitet. Was hast du denn da gemacht oder – ja, fangen wir ganz von Anfang an: Wie bist du nach Bali gekommen und warum Indonesien? Was hast du seitdem gemacht bis zum heutigen Tag?

 

Sarah Lisa: Ja, also ich bin ursprünglich Psychologin und 2008 habe ich tatsächlich gedacht, bevor ich jetzt hier irgendwie festgenagelt bin, muss ich mal ganz kurz meinen Traum leben gehen. Damals dachte ich, das wären 6 Monate. Ich bin damals nach Ägypten gegangen, da ich begeisterte Taucherin war. Dort habe ich meinen Divemaster gemacht, damit ich Leute unter Wasser guiden durfte. Und die sechs Monate sind natürlich – du kennst das wahrscheinlich auch – verflogen, sie sind wie im Flug vergangen und dann habe ich gedacht, da bleibst du noch mal 6 Monate und wirst Tauchlehrerin.

Und dann bin ich Tauchlehrerin geworden und es hat mir unglaublich viel Spaß und Freude gemacht. Ich habe mich dann tatsächlich auch nach dem Jahr ganz brav zu Hause beworben, aber da ich gleich eine Einladung zum Jobinterview hatte, dachte ich, ach das geht so einfach, da darfst du noch ein Jahr bleiben, das erlaubst du dir jetzt noch.

Und in dem Jahr habe ich tatsächlich meinen Mann kennengelernt, er ist Holländer. Wir haben uns an der gemeinsamen Arbeitsstelle kennengelernt, er arbeitete auch als Tauchlehrer und ist auch heute noch als Manager in dem Business.

Genau, dann ging es erstmal nicht mehr um die Frage, wann wir nach Hause gehen, sondern wo wir als nächstes hingehen. Wir sind dann erstmal auf die Malediven gegangen und haben in einem 6 Sterne Deluxe Resort gearbeitet. Das war echt ganz spannend und aufregend, wir haben viele spannende, interessante Menschen kennengelernt. Danach sind wir tatsächlich noch mal kurz in Europa gewesen, wo mein Mann festgestellt hat, dass er auf keinen Fall mehr Europa tauglich ist und sich das einfach nicht mehr vorstellen kann, dort zu leben und zu arbeiten.

Und so sind wir dann von dort aus weiter in die Karibik nach Curacao. Da haben wir kurzzeitig das Leben genossen, aber wirklich nur kurzzeitig, weil wir sehr schnell feststellen mussten, dass man mit so einem Tauchlehrer Gehalt, auch wenn man schon auf dem Weg Richtung Management ist, die Lebenshaltungskosten nicht begleichen kann. Mit dem Tauchlehrer Gehalt verdient man sich leider keine goldene Nase bei und einer von uns beiden hätte tatsächlich einen anderen Job machen müssen, um den anderen finanzieren zu können. Da heben wir dann aber gesagt: nee, das machen wir nicht weiter.

Ich hatte dann auch Heimweh nach dem Roten Meer nach Ägypten, daher sind wir wieder zurück nach Ägypten und wir haben dann tatsächlich eine der drei größten Tauchbasen in Ägypten zusammen geleitet.

Es war ganz toll und ich habe zwischendurch noch ein sehr buntes Leben geführt. Ich habe meine Yogalehrer Ausbildung gemacht und als Yogalehrerin mitgearbeitet. Schließlich haben wir aber gesagt, dass wir weiter ziehen nach Indonesien. Wir waren zwischendurch immer schon mal im Urlaub in Indonesien gewesen, das erste Mal 2011 und dann noch mal 2014. Und wir hatten uns tatsächlich total in Bali verliebt. Wir wissen zwar, dass das Leben in einem Land immer anders ist als Urlaub, aber wir haben gesagt, das nächste Mal, wenn wir gehen oder wenn wir den Job wechseln, dann wollen wir nach Bali.

Mein Mann wollte dann auch wieder zurück ins Wasser und nicht mehr nur im trocknen Office sitzen und die Basis managen, sondern wieder gerne ein hands-on Manager sein und dann haben wir uns einen Job auf Bali gesucht.

Wir sind dann gegangen und seitdem hier, seit 2016.

 

Gunda: Super, seit fünf Jahren. Also ihr hattet auch nicht das Gefühl, dass ihr da jetzt noch mal weg müsst- ihr seid da ganz glücklich erstmal?

Sarah Lisa: Ja also wir sind jetzt ja wirklich schon lange unterwegs. Mein Mann hatte seine Karriere auch 2008 angefangen – das sind ja doch schon 13 Jahre. Und vor fünf Jahren waren es schon 8 Jahre und wir hatten das Bedürfnis, sesshaft zu werden. Wir haben gesagt, ja, das rumreisen ist zwar ganz schön und der große Vorteil an dem Job ist, dass man eben viele verschiedene Länder und viele verschiedene Plätze sehen kann. Aber wir hatten das Bedürfnis, sesshaft zu werden und was aufzubauen. Mit unserem eigenen Freundeskreis vor Ort und ohne dauernd einen Wechsel zu haben, also auch mit den Locals.

So sind wir wirklich mit dem Vorsatz nach Bali gegangen, dass wenn es uns wirklich gut gefällt, wie wir das im Urlaub kennengelernt haben, dass wir bleiben möchten. Das haben wir dann auch erstmal ein dreiviertel Jahr getestet und haben uns dann entschieden, dass wir Rescue Dogs aufnehmen, also gerettete Hunde adoptieren. Und damit verpflichtet man sich ja dann doch auch ein bisschen länger im Land zu bleiben. Von daher haben wir vor, hier zu bleiben – ja.

 

Gunda: Ich kann das total nachvollziehen, was du auch gesagt hast mit dem sesshaft werden. Ich bin ja selber Tauchlehrerin und war in meinen 20er Jahren viel unterwegs. Das ist schön, weil einem die Welt offensteht – gut, jetzt im Moment ist das auch ein bisschen anders. Aber ja, es geht oft darum: wo geht man als nächstes hin: Malediven oder Karibik, hierhin und dorthin. Das ist schon toll für ein paar Jahre, aber irgendwann kommt dann doch dieser Moment, wo man sagt man hätte gern ein Zuhause, man würde gern den Koffer mal auspacken und nicht immer nur gepackt lassen, so auf dem Sprung. Ja, das kann ich nachvollziehen.

Auch was du vorhin gesagt hast, für deinen Mann geht Europa gar nicht mehr. Das ist auch schwierig, wenn man so lange auf den schönsten Inseln gelebt hat, immer draußen im Wasser und der Natur und dieser Leichtigkeit. Also ich meine, man muss das auch erwähnen, wir arbeiten auch hart, das darf man jetzt auch nicht verwechseln. Viele denken immer, wir machen nur Urlaub, ne?

 

Sarah Lisa: Also ich finde auch es ist Arbeit, zum Teil arbeitet man sogar viel mehr als in Europa, also gerade für das Gehalt. So eine 60 Stunden Woche ist ja ganz normal und dann hat man noch keine Managementposition. Verdienen tut man auch nicht das Riesengeld.

Aber es hat halt was. Also genau das mit der Leichtigkeit, so würde ich es auch ausdrücken, es hat eine ganz andere Leichtigkeit.

 

Gunda: Ja, also so Urlaube oder auch mal einen Monat oder zwei kann man schon mal wieder nach Europa, wenn es sich irgendwie ergibt, aber so dauerhaft ist dann schon schwierig, denke ich, wenn man so raus aus dem System ist. Für mich ist das sowieso nichts. Wobei – das indonesische System ist dann schon wieder das andere Extrem, da habe ich schon auch wieder zu kämpfen ab und zu.

 

Sarah Lisa: Ich vergleiche das tatsächlich manchmal mit Deutschland, ne? Also die Bürokratie hier im Lande finde ich schon tatsächlich – habe ich so in anderen Ländern nicht kennengelernt. Was Aufenthaltsgenehmigungen angeht und so weiter oder ein Business zu starten – das ist tatsächlich in anderen Ländern viel einfacher und auch um einiges günstiger. Ich vergleiche es wirklich mit Deutschland die Bürokratie.

 

Gunda: Ja, das stimmt. Wobei ich aber sagen muss, dass Deutschland klare Ansagen und klare Regeln hat. Da ist klar, das dauert so und so lange, du brauchst das und das, dies und jenes. Und in Indonesien musst du dir das alles manchmal selber zusammensuchen, diese Informationen. Das ist manchmal etwas mühsam, es ist nicht so klar und deutlich und ordentlich. Das kann schwierig sein.

 

Sarah Lisa: Ja, und es dauert halt auch alles länger. Braucht hier halt alles so seine balinesische oder indonesische Zeit.

 

Gunda: Ja, das auf jeden Fall.

Ja schön, jetzt sind wir schon ganz schön abgekommen mit unseren Themen. Wir werden jetzt gleich auch noch mehr übers Tauchen reden, das finde ich nämlich ganz spannend und auch was du in anderen Ländern erlebt hast, aber vorher möchte ich noch auf Bali eingehen und den Norden Balis.

Ihr habt ja eigentlich bis vor kurzem im Norden gelebt. Und jeder kennt ja den Süden recht gut mit Denpasar und Canggu und Ubud, das sind ja so diese typischen Orte, aber der Norden der hat’s ja auch in sich.

Was gibt’s denn da zu erzählen von dir?

 

Sarah Lisa: Genau. Also der Norden ist wieder ganz unterschiedlich, das ist auch das, was ich an Bali besonders liebe, die Welt außerhalb des Wassers, die Natur. Und jede Seite von Bali sieht von der Natur her komplett anders aus und hat auch zum Teil eigene Klimazonen.

Wir haben drei Jahre lang im Nordwesten von Bali gelebt, also bis Anfang letzten Jahres. Das war in der Nähe von Gilimanuk, wo die Fähre nach Java rüber geht. Das ist tatsächlich der trockenste Teil von Bali. Ich war ganz überrascht hier im Süden von der hohen Luftfeuchtigkeit, die sich wirklich durchweg zieht. Die hatten wir da tatsächlich nur in der Regenzeit.

Außerhalb der Regenzeit ist das wirklich trocken das Land, es wird extrem trocken und alles richtig braun. Man sieht dann in der Trockenzeit nur noch wenige Grüntöne. Es ist auch einer der Plätze, wo kein Reis angebaut werden kann, weil es zu trocken ist. Die Bauern bauen Mais an und leben viel von der Fischerei. Also es ist eine ganz andere Seite der Insel.

Es ist ganz, ganz ursprünglich noch und wenig besiedelt – das ändert sich jetzt natürlich bzw. hat sich in den drei Jahren, die wir dort gelebt haben, schon verändert. Da ist dann ein größerer Supermarkt in die Nähe gekommen und so.

Aber es ist halt doch sehr, sehr ursprünglich, ganz traditionell. Sie leben wirklich noch nach dem Tri hita Karana, das ist dieses balinesische Grundprinzip des Miteinanderlebens. Das sind die Prinzipien, die aussagen, dass man in Harmonie mit Gott, mit der Natur und den Menschen leben soll. Daher kommt das Tri, das Dreifache und das leben sie tatsächlich noch richtig aus. Ich finde, hier im Süden sieht man das um einiges weniger, aber gerade im Norden ist das tatsächlich das Grundprinzip. Dass man respektvoll miteinander umgeht, mit der Natur und mit den anderen Menschen. Und natürlich wird da auch die Religion noch ganz groß geschrieben.

Das zeichnet es wirklich aus. Es gibt oder gab ganz wenig Häuser nur für Expats, als wir damals gekommen sind. Denn sie waren nur für sich und nicht auf irgendwelche Touristen ausgelegt. Das verändert sich jetzt aber langsam.

Wir sind dann in ein Guesthouse gezogen und haben uns einen Teil von dem Guesthouse abgeteilt mit einem Zaun, weil wir die Hunde hatten. Da haben wir uns dann das Badezimmer in eine Küche umgebaut und so. Das war ganz ursprünglich.

Wir haben zwei Jahre lang ohne heißes Wasser gelebt, das geht auch.

Und der Norden ist auch viel ärmer, das zieht sich wirklich die ganze Nordküste entlang, soweit ich das mitbekommen habe und auch aus unseren ersten Urlauben noch so in Erinnerung habe, die war auf Bali hatten. Der Norden ist die ärmere Region.

Es gibt ja auch ganz viele Hügel und Berge in der Nähe und je weiter man in die Berge reingeht, desto ärmer werden die Menschen und desto niedriger wird auch tatsächlich das Bildungsniveau, so dass sie zum Teil noch Analphabeten sind.

 

Gunda: Du sagst ,es kommt schon ein bisschen Tourismus in die Ecke. Meinst du, das wird sich so entwickeln wie im Süden oder wird es immer so ein bisschen ursprünglich bleiben im Norden?

 

Sarah Lisa: Also ich denke schon, dass es ursprünglich bleiben wird. Es kommt ein bisschen drauf an. Es war mal die Rede davon, dass sie einen Flughafen dahin bauen wollten. Wäre dieser Flughafen tatsächlich gekommen, dann hätte ich mir vorstellen können, dass der Tourismus auch da überhandnimmt.

Ich nenne es wirklich überhand, auch wenn wir vom Tourismus leben, aber dass es doch sehr viel wird und die Kultur dann eben auch ein bisschen verdrängt. Aber die Fahrt dauert, auch wenn es nur 140 km sind, tatsächlich viereinhalb Stunden –  es sind halt wirklich schmale Straßen. Der schnellste Weg geht eigentlich durch die Berge und das sind Serpentinen Wege, wo die Straße auch immer mal wieder abbricht, gerade in der Regenzeit. Da brechen dann Teile weg. Daher kommen tatsächlich relativ wenige Touristen oder weniger Touristen dorthin und eher Leute, die auch länger bleiben oder ganz speziell zum Tauchen kommen.

 

Gunda: Ja und dann denkt man sich eigentlich, das kann auch ruhig so bleiben, dass das einfach ursprünglich bleibt. Du hast ja jetzt den Vergleich mit dem Süden – wo seid ihr hingezogen, direkt in die Stadt Denpasar?

 

Sarah Lisa: Nee, nee. Wir lieben dieses naturverbundene und auch eben dieses Traditionellere. Wir haben uns dann umgeguckt. Wir wollten erst nach Sanur ziehen oder hatten Canggu überlegt, aber das war uns einfach zu busy und so sind wir nach Ungasan gezogen. Das liegt zwar in Richtung Uluwatu, wo dann auch wieder viele Touristen hinkommen, um sich Sonnenuntergänge und den Tempel anzugucken, aber tatsächlich gibt’s hier noch sehr viele Plätze, wo ganz viel Land ist und Kühe frei rumlaufen. Das haben wir uns ganz bewusst ausgesucht, dass es noch ein bisschen Dorfcharakter hat.

 

Gunda: Ja schön, also das ist im Süden dann eigentlich, ganz unten im Süden?

 

Sarah Lisa: Ganz unten, genau, wirklich auf diesem kleinen Pineapple da unten.

 

Gunda: Ja super. Und was habt ihr denn im Norden gemacht – also du hast gesagt, dein Mann leitet eine Tauchbasis noch und du? Was hast du gemacht und wieso seid ihr jetzt umgezogen?

 

Sarah Lisa: Als wir hergekommen sind, haben wir zunächst oder mein Mann hat eine Tauchbasis komplett neu aufgebaut, eine ganz kleine Tauchbasis. Er war dann auch wieder viel im Wasser und da habe ich auch ein bisschen mitgeholfen, das zu unterstützen und die aufzubauen. Denn das fing wirklich bei Regalen an, die da mit reinmussten.

Also wenn ich kurz von ihm erzähle, er ist jetzt zum Regional Manager aufgestiegen und arbeitet für Bali Hai Diving Adventures. Sie haben mehrere Tauchbasen auf der Insel und eine Schnorchel Basis auf einer von den Gilis. Er leitet sozusagen jetzt das ganze Diving und Schnorchel Konzept und alles, was dazu gehört. Deswegen sind wir umgezogen, weil er die Beförderung bekommen hat und dafür hier im Süden vor Ort sein muss.

Ich habe mich umgeguckt, ich habe ja schon erzählt, dass ich auch Yogalehrerin bin. Ich habe geholfen, ein kleines Yogahotel mit aufzubauen im Nordwesten. Ein ganz süßes Ding mit nur 10 Bungalows und ganz viel Platz und einem tollen Garten drum herum. Ein großer Garten mit Riesen Yoga Pavillon – wunderschön!

Ich habe geholfen, das mit aufzubauen und habe dafür ein Jahr gearbeitet, aber der Besitzer hatte das mit den Papierkram und der Bürokratie wirklich unterschätzt. Es wurde vor fünf oder sechs Jahren, kurz bevor ich auf die Insel kam, das Antikorruptionsgesetz eingeführt. Und seitdem gehen Dinge eben langsamer als vorher. Vorher, wenn man etwas – auf Arabisch heißt es – Bakschisch gegeben hat, dann gingen die Dinge eben auch mal schneller und genau das hatte er tatsächlich unterschätzt, die Bürokratie hat länger dauert. Ich hatte das alles mitaufgebaut und die Mitarbeiter ausgebildet, aber dann konnten keine offiziellen Gäste kommen, sondern wirklich nur Bekannte und Freunde von ihm, weil die Papiere noch nicht da waren. Ich habe dann gesagt: okay, das lohnt sich nicht, es rechnet sich nicht auch für das Hotel bzw. das Unternehmen und bin dann gegangen.

Ich habe danach als Guest Relations Managerin in einem 5 Sterne Resort gearbeitet. Im Norden gibt’s einfach nicht so viele Jobs und ganz ehrlich, das Internet ist sehr unzuverlässig. Online als Psychologin zu arbeiten war keine Option, das hätte nicht funktioniert.

Zwischendurch habe ich auch noch ein bisschen geholfen in einer NGO, die mit den ärmsten Familien gearbeitet hat, die sich zum Teil auch noch in den Bergen befinden. Die haben dabei geholfen, die richtigen Papiere zu besorgen, da viele noch nicht registriert waren und dadurch eben auch eine Schulbildung zu ermöglichen. Das war sehr spannend

 

Gunda: Ja, das ist in vielen Ortschaften noch so.

Wir hatten hier erst neulich einen Fall. Die Tochter eines Bekannten hatte einen Unfall und musste ins Krankenhaus und erst dann haben sie solche Sachen organisiert wie Krankenversicherung und Papiere. Also erst wenn was passiert, wird alles in die Wege geleitet. Es ist nicht so, dass Leute von Anfang an registriert sind und ihre Ausweise und Familienkarten und noch eine Versicherung haben – nee, man macht mal so lange weiter, wie es geht und dann, wenn es soweit ist, kann man eine Krankenversicherung machen.

 

Sarah Lisa: Ja, oder auch für die Karta Keluarga – die wussten dann gar nicht, wie alt das Kind ist oder wann es geboren ist. Die haben dann geschätzt, obwohl es vielleicht rechnerisch gar nicht ging – aber egal. Das war ganz spannend das in der Registrierung zu sehen.

Ja, aber das ist hier halt anders. Ich sage mal, die Menschen hier leben wirklich – das ist ja auch was ganz positives – unglaublich im Hier und Jetzt, also wirklich Jetzt und nicht im morgen. Auch was Rücklagen angeht oder Vorräte halten oder so, das ist für die gar nicht in ihrer Kultur verankert. Sie sind im Hier und Jetzt, nicht im gestern, nicht im morgen, sondern im heute.

Und das ist natürlich das, was für uns auch so faszinierend ist. Andererseits natürlich gerade in Zeiten von der Pandemie doch sehr schwierig, wo es für die Familien auch schwierig werden kann. Wir unterstützen tatsächlich auch seit Anbeginn der Pandemie ein paar Familien im Norden, die wir kennen und wo wir wussten, für die wird es jetzt eng. Da haben wir gesagt, ok das muss sein.

 

Gunda: Du hattest gesagt, dass es auch sehr trocken ist, gell? Ich meine, die, die auf den Dörfern leben, ihre Felder haben und selber anbauen, die sind halt ja – Ich weiß es auch aus Papua, wo wir vorher waren. In einigen Dörfern geht das Leben ganz normal weiter. Das sind vor allem die, die nicht zwingend mit dem Tourismus zu tun haben und die vorher eh schon zum Fischen gegangen sind und ihre Bananen aus dem Urwald geholt haben. Für die geht es ganz normal weiter.

Ich denke, je weiter weg du von der Stadt bist, umso besser. Die, die in der Stadt leben und einen Job haben, von dem sie abhängig sind – das ist halt dann schwieriger.

Hier ist es auch so, die Leute gehen einfach mit der Natur mit, dann gibt’s halt jetzt ganz viele Bananen zu essen oder sie pflanzen irgendwas anderes an, so wie sie es immer getan haben. Süßkartoffeln und Cassava und wie sie nicht alle heißen.

Deswegen auch das mit den Vorräten – sie haben rund ums ganze Jahr eigentlich immer irgendwas zu essen. Irgendwas wächst ja immer. Das ist auch mit ein Grund, warum sie nicht so dran denken, dass sie Vorräte anlegen, also was Lebensmittel betrifft.

Geld, da könnte man natürlich schon öfter mal was zurücklegen, das ist schon ganz gut, aber ich meine, wenn sie natürlich hinten ihr Feld haben und da wächst alles – naja, das Einzige wo sich dann Gedanken machen müssen, ist der Reis, aber ansonsten haben sie eigentlich was zum Essen.

 

Sarah Lisa: Ja, also im Norden sind viele wieder in die Fischerei gegangen. Sie gehen halt wieder fischen und Angeln. Wie gesagt, da kann man halt nicht so viel anpflanzen, aber was geht, machen sie dann schon. Es ist vor allem Mais und nicht der Reis und da sind die Preise relativ hoch, das ist für sie ein bisschen schwieriger.

Aber klar, auch Bananen, Papaya, Mangos wachsen da. Wobei ich finde, Bananen und Papaya gibt’s eigentlich das ganze Jahr lang, oder? So wie ich es bisher gesehen habe. Nur Mangos hat es Saison.

Und das wird dann tatsächlich auch gerne geteilt, also wenn dann irgendwer Bananen hat, dann bringt er dem Nachbarn natürlich auch welche oder irgendwelchen anderen Familien. Die haben dann wieder den Mangobaum oder die Zitronen oder Limetten im Garten stehen, dann teilen die das wieder, wenn das irgendwie reif ist. Ich finde das total schön, das ist unglaublich gut, wie sie miteinander in Gemeinschaft leben.

 

Gunda: Ja, das Miteinander.

Also bei uns ist auch spannend, deswegen habe ich vorhin von den Bananen viel gesprochen, eigentlich essen die Leute hier nicht so viel Reis, sondern lieber Bananen. Damit meine ich die speziellen, die man frittiert, die aber noch nicht reif sind.

Es gibt ja sowieso so viele verschiedene Bananensorten, das ist ja für uns auch total undurchsichtig. Es gibt viele, die einfach grün sind und die man dann frittiert oder die man auch kocht, wie die Kochbananen, wie wir sie kennen. Und die werden hier wirklich als Reis Ersatz genommen, weil hier aber auch nicht viel Reis angebaut wird. Das ist typisch hier, du gehst irgendwohin und dann kannst du überall frittierte Bananen mit Sambal bestellen – das ist ihr Essen.

 

Sarah Lisa: Lecker! Ja, ich war auch ganz überrascht, wie viele unterschiedliche Arten von Banane es überhaupt gibt. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Ich dachte immer, da gibt’s nur eine.

 

Gunda: Die Chiquita!

 

Sarah Lisa: Ja genau. Die Chiquita Banana!

Und hier habe ich schon zehn verschiedene Sorten oder Bananenarten gegessen und die schmecken ja auch ganz unterschiedlich, finde ich.

 

Gunda: Ja, unglaublich. Ich habe neulich erst wieder eine neue Sorte entdeckt. Ich dachte lange, dass die eine Sorte meine Lieblingssorte ist. Neulich kommt mein Mann heim und bringt eine neue Sorte mit, die sind so süß! Ja, jetzt habe ich wieder eine neue Lieblingssorte.

 

Sarah Lisa: Oh ja, toll irgendwie. Ich finde das auch echt klasse.

 

Gunda: Ja, schön. Bananen!

So von Bananen zum Tauchen – wie machen wir das jetzt?

 

Sarah Lisa: Ich weiß es auch nicht ganz genau, aber vielleicht über Wassersportaktivitäten, da gibt’s ja das Bananenreiten im Wasser?

 

Gunda: Ja, genau!

Wie sieht’s denn aus da oben im Norden mit dem Tauchen? Da bin ich jetzt gespannt, weil man kennt meist den Süden zum Tauchen – wie ist es denn da oben so beim Tauchen?

 

Sarah Lisa: Also ich finde es sehr schön, gerade im Nordwesten, wo wir gelebt haben. Da gibt es die Menjangan Island, eine kleine vorgelagerte Insel mit ein paar Tempeln drauf, da wohnt keine außer tatsächlich auch ein paar Hirsche, die da leben und auch Saison bedingt da immer rüberschwimmen. Das ist ganz spannend.

Die kann man tatsächlich, wenn man Glück hat,  bei der Überfahrt mit dem Boot sehen.

 

Gunda: Okay, die schwimmen da rüber?

 

Sarah Lisa: Ja, die schwimmen tatsächlich da rüber auf diese kleine Insel.

 

Gunda: Ja, okay. Das ist interessant. Die sieht man dann auch, wenn man mit dem Boot rüberfährt? Da sieht man nebenan die Hirsche schwimmen?

 

Sara Lisa: Tatsächlich, wenn man Glück hat. Die machen das eben nur Brunft-bedingt, wenn die sich vermehren. Wenn sie dann wieder davon zurückkommen und wenn man Glück hat, kann man sie tatsächlich sehen.

 

Gunda: Interessant.

 

Sarah Lisa: Und sonst, diese Menjangan Insel, die hat ganz tolle Wände,  das ist richtig schön. Es ist ein bisschen tiefer, es geht schon erstmal irgendwie runter auf 40 m, 50 m, 60 m und dann fällt es natürlich noch weiter ab – wie gesagt, ist eine kleine Insel.

Man fährt da ca. eine halbe Stunde mit einem Boot rüber. Das sind ehemalige Fischerboote. Den Fischern wurde beigebracht, dass sie mit dem Tauch- und Schnorchel-Tourismus mehr verdienen können, als wenn sie Fische wegfischen.

 

Gunda: Sehr gut.

 

Sarah Lisa: Genau, sehr gut und nachhaltig. Dann fährt man da rüber und hat ganz tolle Wände mit Riesen Gorgonien, ganz tollen Anglerfischen – ich habe da die größten Anglerfische gesehen, die ich je gesehen habe. Wenn man drei Hände nebeneinander hält, so groß sind die dann in verschiedensten Farben. Man kann die Pigmy-Seepferdchen, also die kleinsten der kleinsten Seepferdchen finden, die sind ganz gerne in den Gorgonien drin. Man kann Riesenfischschwärme sehen, Thunfische kommen vorbei, ab und zu sind mal Delfine in der Gegend, es gibt ein paar kleine Riffhaie, also alles ungefährlich. Riffhaie sind nur eineinhalb Meter groß, die haben mehr Angst vor Menschen als wir vor ihnen – auch wenn das manchmal recht unvorstellbar ist.

Schildkröten natürlich ganz viele, da gibt’s auch eine Turtle Hatchery in Pemuteran, eine kleine Schildkröten Aufzuchtstation.

Von den Korallen her finde ich es da sehr schön, ein bisschen Strömung gibt es und es ist ganz abwechslungsreich, was man sehen kann. Da kann immer alles und nichts sein – mein Mann hat tatsächlich auch die Mondfische gesehen, die Mola-Mola.

Ein anderer Bekannter hatte auch schon einen Wal vor Ort, das kann immer mal wieder passieren. Mein Mann hat auch mal Walhaie gehabt, da war er dann schon täglich im Wasser. Also da kann schon alles Mögliche vorbeikommen, aber bekannt ist es wirklich für diese Gorgonien Wände. Also wirklich schön!

Und sonst gibt es direkt in der Pemuteran Bay nochmal flacher gelegene Tauchgebiete mit vielen Schneckchen, also viele Schnecken, Nacktschnecken, Unterwasserschnecken. Da gibt es den Mandarinfisch, der ist ja immer sehr heiß begehrt bei den Tauchern. Zum Teil kann man den auch tagsüber sehen, wenn es ein Platz ist, der ein bisschen dunkler ist, wenn es unterm Jetty liegt oder unter Bootstegen.

Ganz, ganz spannend. Also ganz unterschiedliche Plätze. Größere Seepferdchen gibt’s und Schildkröten wie gesagt.

Und es gibt in der Nähe, wenn man wieder ein kleines Stück rüber fährt Richtung Gilimanuk, also da, wo die Fähre abfährt – da fährt man mit dem Auto ca 45 Minuten – da gibt’s die Secret Bay, die ist unter Tauchern ganz bekannt. Flach, ganz kalt, also die Wassertemperaturen sind viel kälter, da taucht man gern mal im 5 Millimeter Anzug und mit Kopfhaube. Sonst reicht eigentlich ein Shorty oder du kannst auch mal so reinspringen mit einem Rashguard. Aber dort brauchst du wirklich einen 5 mm Anzug so wie in Nusa Lembongan eigentlich.

Und da gibt es viele Critters, eben auch kleine Anglerfische, alle möglichen Garnelen, Harlekin Garnele, Ghost Pipefish – Geisterfetzenfische heißen die auf Deutsch. Ja, in allen möglichen Variationen. Da fährt man hin um Makro zu sehen.

Es ist wieder ein ganz anderes Tauchgebiet, gibt viele Algen, es sieht auch von der Unterwasserwelt her nochmal ganz anders aus als eine Wand oder die Tauchplätze in Pemuteran, wo immer wieder kleine Koralle Blöcke sind. Die gibt’s da viel weniger. Ist wie gesagt, eine Bucht. Erinnert immer an einen deutschen See, auch von der Kälte. Aber es gibt viel mehr zu sehen.

 

Gunda: Ja, so ein deutscher See – also ich war noch nicht drin, das würde ich mich nicht trauen, glaube ich.

 

Sarah Lisa: Ja, nur im Trockentauchanzug.

 

Gunda: Ja, das stimmt. Wobei es ja schon auch recht schön sein soll. Ist halt wieder ganz anderes Tauchen. Was mich auch reizen würde, wäre mal so Eistauchen, weil das einfach so von der Optik her einfach wieder was ganz anderes ist. Wenn du unter Wasser bist und diese Eismassen über dir hast. Aber naja, ich glaube das wird in diesem Leben nicht mehr passieren bei mir, es ist es mir zu kalt.

 

Sarah Lisa: Bei mir auch nicht. Außer es lädt mich noch jemand ein auf eine Antarktis-Expedition.

 

Gunda: Na dann lieber in Indonesien im Rashguard oder so.

 

Sarah Lisa: Auf jeden Fall. Wobei ich dann diese kühleren Temperaturen gerne mal in Kauf nehme, so wie in Nusa Lebomgan. Denn die bringen eben den Mondfisch mit sich. Aber da reden wir ja trotzdem noch von guten 17, 19 Grad. Von daher nicht mit einem deutschen See zu vergleichen.

 

Gunda: Ja, nee. Aber ich erinnere mich auch, als ich auf Bali tauchen war, sind wir von Padang Bai aus rausgefahren. Ich weiß nicht mehr, wo das war, das ist Jahre her. Und da war’s so kalt. Ich meine, gut ich war natürlich tropische Temperaturen gewöhnt, aber um Gottes Willen habe ich gefroren. Da habe ich mir gedacht, ne, ich brauche da schon eine wärmere Ecke und ich hatte damals schon meinen 5mm an. Also ich war ja schon dadurch, dass ich auch jeden Tag im Wasser war – da friert man ja dann sowieso schneller – war ich schon gewappnet, aber um Gottes Willen, das war mir dann zu kalt.

 

Sarah Lisa: Ja, verstehe ich total gut. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Also auf Nusa Lembongan hast du ja auch diese Sprungschicht mit den wärmeren Temperaturen oben und den kühleren Temperaturen drunter. Da wo man eben auch den Mola-Mola findet. Wir waren letztes Wochenende da zum Tauchen und Schnorcheln und hatten eine Manta-Expedition, wo tatsächlich eine Forschergruppe mit eingeladen war, die dann was über die Mantas erzählt haben und über die Manta Forschung vor Ort.

Das war er total spannend und ich war ganz überrascht, wie warm es war. Also da konntest du tatsächlich nur mit einem Rashguard reinspringen zum Schnorcheln. Zum Tauchen wars dann schon ganz gut in einem drei Millimeter Anzug. Aber da waren die Temperaturen relativ warm, deswegen haben wir natürlich auch keine Mola-Molas mehr gesehen, die sind ja eh nur in Saison da von Juli bis Oktober. Aber dafür ganz viele Mantas, es war echt unglaublich schön.

 

Gunda: Was würdest du denn Urlaubern empfehlen, die zum Tauchen nach Bali kommen möchten? Würdest du sagen, die sollen einen Rumdum-Trip machen oder lohnt sich einfach nur der Norden, wenn man nicht so viel Zeit hat? Du hast ja jetzt schon ein bisschen was gesehen um Bali herum – wie sieht’s denn aus?

 

Sarah Lisa: Ich muss tatsächlich sagen, es kommt drauf an, wie viel Zeit man hat. Also gerade für Bali lohnt es sich, mindestens drei Wochen herzukommen, wenn man das kann. Empfehlenswert wären drei oder vier Wochen, einfach weil es an Land auch so viel zu sehen gibt. Es ist nicht nur das Tauchen und es kann auch für Nichttaucher oder nicht tauchende Partner ganz angenehm sein und spannend.

Aber tatsächlich vom Tauchen her, also ich würde eine Rundreise machen. Ich würde auf jeden Fall Menjangan Island mitnehmen, weil es wirklich noch mal ganz anders aussieht und wenig Strömung hat. Es ist angenehmes Tauchen. Es ist nicht so kalt wie in Nusa Lembongan und diese Gorgonien Fächer – das ist echt richtig schön.

Dann würde ich auch die Secret Bay mitnehmen, die nochmal ganz anders aussieht. Man hat schwarzen Sandstrand im Norden bzw. Nordwesten – das muss ich vielleicht auch noch mal sagen. Das ist nicht der weiße Sand wie aus dem Süden, sondern schwarzer Sand in allen Variationen – es geht dann auch mal in einen Mischstrand über.

Und dann würde ich direkt weiter an der Nordküste entlang Richtung Osten rüber nach Tulamben. In Tulamben liegt ja dieses tolle Wrack und da gibt es ganz viel Makro. Es ist noch mal ganz anders. Da gibt es auch eine große Schule von Büffelkopfpapageienfischen, verschiedene Kraken, diesen Mimic Octopus gibt es da, wenn man Glück hat, den Bluering-Octopus – hochgiftig, bitte nicht anfassen!

Ich finde dieses Wrack einfach unglaublich. Das ist wunderschön mit Weichkorallen bewachsen, also auf jeden Fall sehenswert. Da gibt es weitere Tauchplätze mit ganz viel Makro zu entdecken. Kein Tauchplatz ist wie der andere und jeden Tag kann man bestimmt zehnmal tauchen, ohne sich zu langweilen.

Und dann geht’s weiter rüber nach Amed. Ich finde immer, wenn man Tulamben gesehen hat, kann man noch mal so ein, zwei Tauchgänge in Amed machen, aber ist jetzt nicht mein persönliches Highlight – sehen andere bestimmt anders. Es ist ja auch sehr bekannt fürs Tauchen.

Und dann würde ich tatsächlich rüber nach Nusa Lembongan gehen und mit den Mantas tauchen und schnorcheln und hoffen, dass ich auch einen Mola-Mola sehe. Am besten zwischen Juli und Oktober kommen. Da hat man noch mal starke Strömung, es sind tolle Drift-Tauchgänge. Da sieht man natürlich auch noch mal ganz andere Sachen.

Also ich finde, jedes Gebiet ist so anders, dass man nicht wirklich sagen kann: tauch nur eins, sondern: tauch sie alle! Da könnt ihr natürlich gerne auch meinen Mann kontaktieren. Das können wir organisieren bzw. er kann das organisieren, das wäre gar kein Problem.

 

Gunda: Und dann für so eine Rundreise würdest du sagen: drei bis vier Wochen ist okay und machbar? Damit man die wichtigsten Ecken gesehen hat?

 

Sarah Lisa: Ja, also wenn es jetzt nur tauchen ist, reichen vielleicht zwei bis drei Wochen, aber ich würde ja auch immer noch mal Ubud mitnehmen und die Mitte der Insel. Ich finde, das ist so anders und das Klima ist anders. Man sieht halt auch noch mal eine andere Seite der Insel. Ich finde es einfach landschaftlich toll, ich finde es von den Menschen her kulturell spannend und ja – das würde ich empfehlen. Drei bis vier Wochen wäre perfekt, wenn man das kann.

Und sonst muss man halt öfter wiederkommen.

 

Gunda: Ja, oder so. Also wenn es dann wieder funktioniert, hoffen wir mal, dass es bald soweit ist, dann kann man auch öfter Urlaub machen.

Jetzt muss ich dich als Wasserratte noch fragen – weil ich bin ja auch begeistert im Wasser – hast du denn jemals surfen ausprobiert?

 

Sarah Lisa: Tatsächlich, also jein. Nicht auf Bali, mal in meinem frühen Erwachsenenalter – also schon irgendwie vor 15 oder 18 Jahren – auf Sylt, habe ich das mal ausprobiert. Und der Surflehrer hatte sich die Nase gebrochen beim Surfen und er hat uns immer angeschrieben, wenn wir vom Brett gefallen sind: „Du musst die Hände vors Gesicht halten! Willst du so aussehen wie ich?“

Das war mir einfach zu stressig und das hat mich so abgeschreckt, dass ich mich dann schon bei dem Kurs – ich war eigentlich nur mit, weil meine Freundin sich in den Surflehrer verknallt hatte – aber eigentlich habe ich gesagt: „Ach mensch, ich lass dich mal im Wasser, ich setze mich schön an den Rand und genieße die Sonne und guck euch zu. Ich hab keine Lust, mir die Nase zu brechen.“

Hier siehts ganz toll aus. Im Norden kann man nicht surfen gehen, da gibt es keine oder relativ wenige Wellen. Das ist sehr flach, deswegen hat es mich da auch nie hin getrieben, das mal zum probieren.

Aber hier im Süden denke ich jetzt schon ab und zu mal nach. Es sieht schon toll aus, sehr entspannend natürlich und die Wellen sind toll. Aber ich weiß noch nicht, ob ich es ausprobiere, um ehrlich zu sein. Ich bleib vielleicht doch lieber Unterwasser, ich lieb das einfach.

 

Gunda: Ja, kann ich nachvollziehen. Das geht mir genauso. Ich habs noch nie ausprobiert. Obwohl man ja hier auch irgendwie an der Quelle sitzt. Hier auf Morotai bei uns gibt’s einige Regionen im Norden, da gibt’s gute Wellen und es kommen auch immer wieder Surfer hierher. Aber irgendwie, ja, ich weiß nicht. Ich weiß auch nicht, ob das nicht eine Sache ist, die man viel früher schon mal hätte machen sollen? So jünger eben. Je älter man wird, desto schwieriger ist das dann auch irgendwie. Also es ist ja wirklich so, dass man dann auch ein bisschen mehr Bedenken hat.

Keine Ahnung. Also ich bin auch noch nie dazu gekommen, aber es ist interessant einfach mal zuhören zu, ob Taucher eigentlich surfen oder nicht.

 

Sarah Lisa: Ja, wir hatten in Ägypten was ganz spannendes. Da heben wir für eine Basis an einem kleinen Sporthotel gearbeitet und da gabs ganz viele Kitesurfer. Das ist jetzt natürlich noch mal ein bisschen anders mit dem Schirm obendrüber und nicht Wellenreiten. Aber da gab es einige, die das kombiniert haben. Die haben dann gesagt: okay, wenn Wind ist, gehe ich kiten und wenn kein Wind ist, dann gehe ich tauchen.

 

Gunda: Ja. das ist auch praktisch.

 

Sarah Lisa: Also ich kenn hier schon auch Taucher, die ab und zu mal surfen, aber meistens ist eins von den beiden die große Leidenschaft, so habe ich das bisher kennengelernt.

 

Gunda: Schön, jetzt sind wir schon ganz schön am Plaudern. Ich muss mal gucken, dass das dann nicht allzu lange wird. Wie sieht’s denn aus in Bezug auf andere Länder? Also du warst ja in vielen anderen Ländern und hast dort auch gelebt und gearbeitet. Kann man da so einen Vergleich ziehen mit Bali oder überhaupt Indonesien? Was fällt dir denn dazu ein, gerne auch bzgl. Tipps für interessierte Auswanderer? Was die Wahl des Landes betrifft oder was mach beachten sollte bei der Auswahl,

 

Sarah Lisa: Ja, also vom Tauchen her ist natürlich alles unterschiedlich, aber ich glaube wir gehen lieber ans Land und allgemein in die Richtung vom Auswandern, oder?

Ich habe angefangen mit Ägypten – wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich vorher schon mal 6 Monate in Indien gelebt und mit Straßenkindern gearbeitet habe. Das war mein Anfang, aber da bin ich wieder zurückgekommen.

Ich finde, dass eben jedes Land anders ist. Man sollte sich vorher gut erkundigen – das wäre mein erster Tipp. Was ist es eigentlich für ein Land und was für eine Kultur und was für eine Religion hat es? Dabei ist wichtig, ob man damit etwas anfangen und man es annehmen kann.

Denn ich sage immer: wir sind Gast im anderen Land und wir können nicht erwarten, dass es so läuft wie bei uns zu Hause. Das machen viele und verzweifeln dann. Viele werden dann auch sehr ungerecht den Menschen vor Ort gegenüber. Ich sage mal, wenn du dich nicht anpassen kannst an das Land, in dem du lebst, dann geh doch woanders hin.

Das ist meine erste Empfehlung. Es ist immer ganz anders in einem Land Urlaub zu machen. Das ist immer schön, hoffentlich – also das sollte man meinen – aber es ist immer noch mal was ganz anderes, in dem Land zu leben.

Man kann in einem Urlaub viel über die schönen Seiten mitbekommen, aber eben als Touristen. In einem Land zu leben das bedeutet sich eben auch wirklich mit der Kultur auseinanderzusetzen und nicht nur von oben zu betrachten, sondern tatsächlich mittendrin zu sein. Ich denke das ist ganz wichtig, sich damit doch vielleicht ein bisschen auseinanderzusetzen.

Es gibt auch Abenteurer, die sagen: okay, ich bin da ganz offen, ich gehe in das Land und lass mich einfach mal überraschen, was kommt und bin neugierig auf die Kultur und stelle viele Fragen.

Das empfehle ich sowieso jedem: fragt ganz, ganz viel, hinterfragt alles – also nicht hinterfragen, sondern interessiert fragen mit sehr viel Empathie und Freundlichkeit und Positivität dahinter. So lernt man am besten und am meisten von den Ländern.

Für mich als Frau persönlich finde ich Indonesien sehr angenehm zum Leben. Ich war ja am Anfang als Alleinreisende oder alleinlebende Frau unterwegs und auch wenn ich dann Menschen kennengelernt habe oder zum Teil in WGs gelebt hat gelebt habe mit anderen Frauen, ist es schon so, dass andere Länder wie Ägypten oder Indien tatsächlich sehr herausfordernd sind.

In Ägypten habe ich ganz schnell gelernt. Auch das letzte Jahr, als ich mit meinem Mann zusammen gelebt habe, haben wir in einem ganz traditionellen Teil in Ägypten gelebt, in Safaga. Es waren eigentlich drei Jahre, die wir da gelebt haben. Da war es tatsächlich so, dass ich immer lange Klamotten angehabt habe, wenn ich raus bin. Also immer langärmlig, lange Hosen, oft habe mir noch ein Tuch übergeworfen und trotzdem wurde ich beim Einkaufen von Männern angestarrt. Ich finde es manchmal als Frau sehr unangenehm, denn man merkt es ja schon, ob jemand jetzt nur schaut oder ob es ein lüsterner Blick ist oder nicht. Es begegnet einem schon öfter in Ägypten auch deswegen, weil es zum Teil als Sextourismusland von Frauen genutzt wird.

Gerade in Hurghada kann man das Spiel sehen, dass Frauen, die vielleicht schon bisschen älter sind, aber auch gar nicht unbedingt älter sein müssen, dann mit einem Liebhaber unterwegs sind. Daraus kann sich natürlich auch eine Beziehung entwickeln, aber es wird schon ganz gerne genutzt – was mir die ägyptischen Jungs auch erzählt haben.

Ich bin auch ein sehr offener Mensch, ich lächle gerne und strahle und gucke auch gerne durch die Gegend. Ich öatte nie damit gerechnet, dass das vielleicht eine Einladung sein oder schon als flirten bezeichnet werden könnte. Ich habe mir das tatsächlich von den ägyptischen Frauen abgeguckt und habe wirklich einen halben Meter vor mir auf die Erde gestarrt beim Laufen und nicht gelächelt. Das ist keine Einladung und damit kommt man gut durch.

Ich finde das um einiges angenehmer hier in Indonesien bzw. auf Bali. Hier musst du als Frau nicht laut werden und ein Nein ist ein Nein. Ich kann einfach ich bleiben, wie ich möchte. Natürlich passe ich mich auch an, wenn ich in die Nähe von Tempeln gehe. Aber hier kann ich auch kurze Klamotten tragen – in Ägypten konnte ich das nur im Hotel oder auf der Tauchbasis.

Ja und Indien kann ich als alleinreisende Frau gar nicht empfehlen. Ich kann nur empfehlen, mit einem Mann durchzureisen, denn bei denen heißt ein Nein Ja und wenn du ein sehr bestimmtes, lautes Nein von dir gibst, dann ist es ein Vielleicht. Und die Menschen haben auch eine ganz andere Wahrnehmung. Man wird sehr schnell von Menschenmassen umringt, es ist einfach unglaublich, dort sind viel mehr Menschen da. Und da landet eben auch gerne mal eine Hand irgendwo, wo sie nicht hingehört – in der Masse, wo sie sich anonym fühlen.

Also ich liebe Indien, das muss ich wirklich trotzdem sagen. Ich habe tolle Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Ich finde, sie sind unglaublich positiv, egal was ist. Auch gerade dachte die Menschen, die auf der Straße gelebt haben. Wie positiv sie sein können, das war wirklich eine Erfahrung und Offenbarung. Auch wie sie mit Schicksalsschlägen umgehen und wie gut sie dann doch damit weiter leben können. Die Farben sind Wahnsinn – ich habe nie wieder so ein buntes Land gesehen, von den Klamotten her, es ist wunderschön. Ich würde immer wieder hinfahren, aber nicht alleine als Frau.

Und Bali oder Indonesien habe ich als sehr entspanntes Land erlebt als Frau. Klar gibt es auch mal andere Berichte, dass Frauen gegenüber mal zu Übergriffen kommen – aber in welchem Land ist es nicht so? Das muss man leider sagen, dass das auch in Deutschland passieren kann oder in der Schweiz oder in Österreich.

Da müssen wir Frauen eben mit den Männern dran arbeiten, dass ich da was ändert.

Aber sonst habe ich persönlich nie Probleme gehabt. Ich finde die Menschen sind unglaublich offen und als Frau ist das Leben sehr angenehm. Ich kann hier lächeln, wie ich möchte – hier ist es sogar gern gesehen, sie lächeln auch zurück und sind sehr fröhliche Menschen. Von daher kann ich auch als Frau allein Bali und Indonesien wirklich empfehlen.

 

Gunda: Wobei man natürlich schauen muss, wie andere Region in Indonesien sind. Bali ist  halt eine Insel, die schon sehr speziell ist und wenn man dann mal wegkommt von Bali merkt man: Hoppla, hier ist ja alles ein bisschen anders.

Wobei ich aber sagen muss, auch in den anderen Regionen, selbst wenn da andere Religionen vorherrschen – solange es nicht unbedingt Aceh ist, das ist natürlich extrem – aber auch muslimische Regionen sind entspannt. Hier bei uns ist auch der Großteil muslimisch und ich bin häufig die einzige, die auf der Straße kurze Hosen trägt – weil wir hier auch nicht so viele Ausländer haben – aber ich muss sagen, dass ich mich deswegen noch nie unwohl gefühlt. Angestarrt wird man einfach, weil man Ausländer ist und nicht wegen der Kleidung. Die Menschen sind trotzdem freundlich und es wird auch nicht als Einladung gewertet,

Aber ja, es kommt natürlich immer so ein bisschen auf die Region. Wenn man zum Beispiel nach Manado geht, das von uns aus am nächsten ist, das ist dann wieder eine komplett andere Welt von unserer Insel aus gesehen. Dort ist alles modern und gemischt und hier auf Morotai ist es doch noch sehr traditionell.

 

Sarah Lisa: Hört sich sehr, sehr spannend an.

Aber jede Insel ist anders, empfindest du das auch so?

 

Gunda: Ja, auf jeden Fall, definitiv.

 

Sarah Lisa: Wir sind viel durch Java gereist und waren auch nah dran im Nordwesten von Bali – da kommen viele Muslime rüber aus Java. Ich muss sagen, es lebt sich super einfach mit denen.

Ich bin auch sehr offen was Kulturen und Religionen angeht und finde, dass die Religionen im Grundprinzip auch sehr ähnlich sind. Wenn man mal ein bisschen dahinter guckt, haben sie alle die gleichen Grundwerte. Sie werden nur einfach anders gelebt.

Aber spannend auch von deiner Insel zu hören, Gunda, da bin ich auch ganz gespannt. Gibt’s da auch von dir und über dein Insel einen längeren Podcast oder Beitrag? Ich habe da noch gar nicht reingeguckt.

 

Gunda: Also ich hatte mir schon gedacht, dass ich da mal ein bisschen was dazu erzähle. Ich habe auch schon einiges erlebt. Ich habe ja vorher in Papua gelebt, das ist natürlich auch wieder ganz speziell und ich denke, das ist schon interessant. Gucken wir mal!

Wenn es die Leute interessiert, dann erzähle ich gerne ein bisschen mehr über mich und über die Insel hier.

 

Sarah Lisa: Ja, also ich kann mir das gut vorstellen. Ich finde das sehr spannend, denn du bist ja auch schon länger hier und hast schon verschiedene Inseln erlebt. Das ist auch nochmal ein ganz interessanter Vergleich.

 

Gunda: Schon, werde ich bestimmt mal machen.

 

Sarah Lisa: Also ich würde zuhören.

 

Gunda: Super! Also eine habe ich schon mal.

 

Sarah Lisa: Ja, auf jeden Fall.

 

Gunda: Schön.

Ja, Sarah Lisa, dann sind wir jetzt aber schon fast am Ende. Wir haben schon eine Stunde gequatscht und ich könnte ewig mit dir weiter plaudern, das ist wirklich sehr angenehm.

Ich würde gerne was verlinken von euch, vielleicht auch die Tauchbasis von deinem Mann oder deine Webseite. Vielleicht magst du dazu noch mal kurz was sagen, damit die Hörerinnen und Hörer das gleich mitbekommen.

 

Sarah Lisa: Ich würde tatsächlich empfehlen, ihn direkt anzuschreiben, dann hat er auch den Überblick. Das wäre Bram, das ist ein holländischen Name, bram@balihaidiving.com

Und meine Website ist psychologische-online-beratung-weltweit.com.

Wenn es Interessenten gibt – ich kenne mich natürlich viel interkulturell aus und auch welche Herausforderungen es gibt, wenn man mit Familie in ein anderes Land geht. Aber auch Lebensberatungen, viele haben in dieser Zeit ja leider Depressionen und Ängste. Das sind alles Themen, mit denen ich mich gut auskenne – auch Stressmanagement. Und wie gesagt, da fließt auch immer gerne ein bisschen Wissen vom Yoga mit rein.

 

Gunda: Ja, das ist natürlich hilfreich.

Ich verlinke das auch beides drunter und dann können Interessenten euch kontaktieren.

 

Sarah Lisa: Super, vielen Dank.

 

Gunda: Ja, gerne!

Zum Abschluss gibt’s noch meine zwei Fragen: Wenn du hier bist, was vermisst du denn aus Deutschland und wenn du in Deutschland bist, was vermisst du denn dann aus Indonesien am meisten?

 

Sarah Lisa: Wenn ich hier bin, dann vermisse ich tatsächlich die Jahreszeiten. Das ist etwas, was die Jahre mit sich gebracht haben, dass ich die Jahreszeiten vermisse. Ich finde das einfach total schön, im Herbst die Farben zu sehen oder wenn der Frühling kommt. Jede Saison hat irgendwas besonderes.

Und natürlich vermisse ich meine Familie und Freunde, auch wenn man in Kontakt bleibt, aber durch die Zeitverschiebung ist es manchmal sehr schwierig.

Das würde ich sagen, vermisse ich am meisten.

Und es gibt ihn zwar, aber es ist sehr teuer: Käse.

 

Gunda: Ja, das stimmt. Und dann gibt’s halt auch die Auswahl nicht so wie bei uns an der Käsetheke.

 

Sarah Lisa: Ja, wobei hier im Süden- ich bin da ganz überrascht – denn im Norden gab es das nicht, aber im Süden haben wir hier tatsächlich eine Käsetheke oder auch Delikatessengeschäfte. Aber es ist halt dann wirklich teuer. Wenn man für 400 Gramm irgendwie umgerechnet 8 € zahlt, dann überlegt man sich schon, wie oft man Käse isst. Oder so ab 8 € aufwärts, das ist halt so eine Sache. Da isst man manchmal Käse, aber nicht täglich. Und ich bin Vegetarierin.

 

Gunda: Ja, mir geht’s so mit dem Wein. Also das passt ja auch ganz gut zum Käse. Ich bin totaler Wein-Fan und bin hier eigentlich immer gezwungen, Bier zu trinken, weil wenn es Wein gibt, dann ist es wirklich nicht unbedingt die beste Qualität und kostet aber trotzdem sau viel. Also die günstigsten bei uns hier kosten um die 30 € – ich weiß nicht, wie oft ich in Deutschland eine Flasche für 30 € kaufe, eigentlich gar nicht. Da kriegst du ja selbst eine gute Qualität für ein paar Euros.

Ja, das ist für mich so ein Ding und wenn du von Käse sprichst, das passt natürlich auch zu einem guten Glas Rotwein.

 

Sarah Lisa: Ja, also wenn du mal nach Bali kommst, dann müssen wir uns das zusammen mal gönnen. Hier gibt’s den Two Island Wein – die Trauben kommen ja aus Australien und werden dann hier zu Wein gemacht. Ich finde, der ist tatsächlich sehr lecker oder vergleichbar, aber halt auch immer noch sehr teuer.

Es ist eben was Besonderes.

 

Gunda: Das ist dann was, was man auffüllen muss, wenn man mal wieder nach Deutschland kommt. Soviel wie reinpasst.

 

Sarah Lisa: Sich verwöhnen, sich gönnen.

 

Gunda: Ja, auf jeden Fall.

 

Sarah Lisa: Wenn ich in Deutschland bin, dann vermisse ich tatsächlich das Meer. Bei uns gibt es natürlich die Nordsee und Ostsee, ist schon etwas, was ich hier einfach sehr liebe. Und die Farben der Natur. Also ich sage mal so diese Fifty Shades of Green, die wir hier haben, sind einfach Wahnsinn. Aber auch sonst diese Blumen bzw. Blumenvielfalt und Farbvielfalt. Also ich bin wie gesagt – das hört man mal wieder raus – ich bin ganz großer Natur Fan. Ich liebe das einfach, ich gehe unglaublich gern spazieren und freue mich dann über die ganzen unterschiedlichen Farben und Formen. Die Arten von Pflanzen, die es gibt, die finde ich einfach toll.

 

Gunda: Ich glaube das ist ein guter Abschluss, mit der Natur und den Farben, das kann man sich ein bisschen vorstellen.

 

Sarah Lisa; Ja, vielen Dank, Gunda, das hat viel Spaß gemacht, mit dir zu reden und wie gesagt, ich freue mich auch sehr auf deinen Podcast, da bin da ganz gespannt. Und ich freu mich natürlich auch, wenn mich Leute anschreiben oder meinen Mann zum Tauchen. Oder wenn jemand irgendwelche Tipps für Bali braucht, darf er mich natürlich auch gerne anschreiben – da freue ich mich.

 

Gunda: Ja, ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast. Und ich werde mir das auf jeden Fall noch überlegen mit dem Podcast. Und wenn wir in Bali sind, kommen wir definitiv vorbei auf eine Käseplatte und ein gutes Gläschen Wein.

 

Sarah Lisa: Na schön, ich freue mich.

 

Gunda: Mach`s gut, tschüss.

 

Sarah Lisa: Tschüss, schöne Restwoche.

 

Das war Coconut-Talk, dein Podcast über das Leben in Indonesien.

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Bis zum nächsten Mal, Sampai jumpa!

 

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